Die irrationale Angst vor Aktien und der Sinn des Investierens

Heute gibt es einen Gastbeitrag zum Thema „die irrationale Angst vor Aktien und der Sinn des Investieren’s“ – verfasst hat ihn Marko (full_human) aus Sicht eines Machers und Börsen-Beginner! Hey Leute, ich bin Marko und im heutigen Beitrag wird es um zwei Punkte gehen:

  • Wieso ist es sinnvoll sein Geld zu investieren und für sich arbeiten zu lassen?
  • Wieso haben so viele Menschen Angst vor dem Investieren, Aktien usw.?
Investment

Kurz etwas zu mir. Ich bin 22 Jahre alt und komme selbst aus einer ganz anderen Fachrichtung, nämlich der Sportwissenschaft. Zurzeit bin ich dabei meinen Bachelor abzuschließen. Vor einem halben Jahr habe ich angefangen mich intensiv mit dem Thema Finanzen, Investieren, Aktien usw. auseinanderzusetzen. Seit dem betrachte ich die ganze Thematik von einer komplett anderen Perspektive und habe verstanden, wie man sich selbst den Weg zur finanziellen Unabhängigkeit legen kann.

Da ich über die Monate hinweg immer wieder in Gespräche bezüglich dieser Themen verwickelt war, bin ich bei vielen Freunden, Bekannten oder anderen Außenstehenden jedoch auf gewaltigen Gegenwind gestoßen. Das hat mich zum Nachdenken gebracht und dazu bewegt mich auf den gleiche Weg wie Finanzkroko und viele andere zu begeben und den Menschen das Thema Finanzen näher zu bringen und Irrglauben aus der Welt zu schaffen. Genau das möchte ich mit dem heutigen Artikel auch erreichen, indem ich die oben genannten Fragen beantworte.

Wieso sollte ich überhaupt investieren?

Die Inflation

In den letzten 27 Jahren Betrug die Inflationsrate in Deutschland Durchschnittlich 1,7-1,8%.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1046/umfrage/inflationsrate-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahr/

Was bedeutet das jetzt für uns? Inflation steht dafür, dass die Kaufkraft unseres Geldes sinkt. Am besten lässt sich das an Eiskugeln oder den Burgern bei McDonalds verdeutlichen.

Während man vor 10 Jahren eine Kugel Eis noch für unter einen Euro bekommen hat, liegt der Preis heute überwiegend zwischen 1,2€ – 1,4€ . Das gleich gilt für einen Cheesburger bei McDonalds. Damals noch 1€ mittlerweile 1,6€. Das heißt für das gleiche Geld konnte ich mir damals viel mehr kaufen als heutzutage bzw. heutzutage eben viel weniger als damals.

Das Geld ist auf dem Bankkonto nicht so sicher wie alle denken

Was viele Menschen nicht realisieren, dass eine Bank auch nur ein Unternehmen ist. Fast genauso wie Apple, McDonalds, Allianz usw. Im Prinzip machen wir als Kontoinhaber nichts anders als unser Geld in die Bank zu investieren. Denn unser Geld auf der Bank, ist ein Darlehen, dass wir der Bank geben und dafür bekommen wir mickrige Zinsen (Geld wird wertlos).

Die Ironie an der Geschichte ist jetzt, dass die Bank wiederum, mit unserem Geld arbeitet. Heißt sie benutzt es, um Investitionen zu tätigen oder Kredite zu verleihen. Die Bank macht also genau das, wovor so viele Leute Angst haben, nämlich ihr Geld zu investieren. Genau weil eine Bank selbst ein Unternehmen ist, kann sie im schlimmsten Fall untergehen und leidet während Krisenzeiten genauso wie andere Unternehmen auch.

Hier ein paar Beispiele im Laufe der Geschichte:

  • Griechenland 2015: Als die Bevölkerung sich nur noch begrenzt viel Geld auszahlen lassen konnte. 60€/Tag.
  • Zypern 2013: Als Privatanleger dazu verpflichtet wurden sich zu beteiligen, um den Staatsbankrott abzuwenden
  • Oder das wohl bekannteste Beispiel: Der Untergang der Lehman Brothers Bank während der Weltwirtschaftskrise 2008/2009

Natürlich sind das die Worst-Case Szenarien, welche nur in den seltensten Fällen vorkommen. Ebenso will ich dadurch jetzt nicht sagen, man sollte sein ganzes Geld von der Bank abziehen und in Aktien stecken. Selbstverständlich sollte man eine Budget-Aufteilung machen und sein Geld in verschiedenen Formen halten.

Was ich damit verdeutlichen will, dass auch eine Bank ein Unternehmen mit Risiken ist, wo unser Geld nicht immer zu 100% gesichert ist, wie es von dem Großteil der Bevölkerung als selbstverständlich angenommen wird.

Jetzt würden die meisten als Gegenargument vorbringen „Auf dem Bankkonto ist der Wert meines Geldes nicht so volatil“ Das stimmt und genau deshalb sollte ein Teil deines Vermögens auch immer auf dem Bankkonto als Puffer dienen. Aber eben nicht alles! Warum das so ist, erläutere ich in den folgenden zwei Abschnitten.



Die Wirtschaft wächst auf lange Sicht! Das entscheidende bei Investitionen ist der Anlagehorizont. Wie ihr in den zwei Grafiken, die Entwicklung der Weltwirtschaft und der 30 größten amerikanischen Unternehmen darstellen, sehen könnt, gab es im Verlauf der Zeit viele Schwankungen. Auf lange Sicht ist jedoch klares Wachstum zu erkennen. Um genau zu sein beträgt das jährliche Wachstum auf lange Sicht ca. 7%. Bereinigt um die Inflation, sind wir bei ca. 5%, die unser Vermögen von Jahr zu Jahr zunimmt (Wie hoch ist die Rendite beim FTSE All-World & MSCI ACWI ETF).

MSCI World Index
Quelle: https://www.dividendenadel.de/
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dow_Jones_Industrial_Average. Quelle: Urheber: Von Lalala666 in der Wikipedia auf Englisch - Übertragen aus en.wikipedia nach Commons., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2949742

Wie man im zeitgeschichtlichen Verlauf erkennen kann, gibt es Fortschritt und somit wirtschaftlichen Wachstum, so lange wir Menschen uns weiterentwickeln und existieren. Sogar Weltkriege wurden überwunden und auch jetzt die Corona-Krise wird irgendwann mal überwunden sein und dann wird auch die Wirtschaft weiterwachsen (bzw. tut sie bereits). Also ja, es ist ein volatiles auf und ab mit Einbrüchen, aber auf lange Sicht wächst die Wirtschaft.

Auf der anderen Seite könnt ihr euch sicher sein, dass euer Geld auf dem Bankkonto, wo ihr zwar keinen Schwankungen ausgelegt seid, mit Sicherheit durch die Inflation von Jahr zu Jahr an Wert verliert, und das ist für mich persönlich ein wirkliches Risiko.

Die Gesetzliche Rente

Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass das System der gesetzlichen Rentenversicherung noch vorhanden sein wird, wenn ich in das Alter komme.

Die Zahl der Berufstätigen auf einen Rentner nimmt immer weiter ab und die Prognosen sehen nicht besser aus. Momentan kommen noch knapp 3 Arbeiter auf einen Rentner, im Jahr 2040 sollen es nicht einmal mehr 2 Arbeiter pro Rentner sein (Aktien, ETFs vs. Rentenversicherung).

Die Ursache dafür ist der demografische Wandel. Immer bessere Lebensumstände, Hygiene und Medizinische Versorgung. Folglich gibt es immer mehr ältere Menschen.

Ich hoffe für alle, dass das System weiterhin funktioniert oder erneuert wird, aber auf den Staat will ich mich nicht verlassen müssen und nehme das ganze lieber selbst in die Hand.

Quelle: https://www.contradictio.de/Grafik_Generation_Wandel.gif
Quelle: https://www.demografie-portal.de/SharedDocs/Bilder/Informieren/ZahlenFakten/Bevoelkerung_Altersstruktur.png

Wieso investieren so wenige?

Aber wenn es doch so viele Gründe gibt warum wir investieren sollten, wieso tun es dann so wenige?

Schauen wir uns mal die Zahlen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern an. Ca. 10 Millionen Deutsche besitzen Aktien oder Aktienfonds. Bei einer Bevölkerung von 83 Millionen Menschen macht das ca. 12%. Im Vergleich dazu liegt die Quote in der USA, Norwegen oder der Schweiz bei 30-50% und sogar in den umliegenden EU-Ländern sind es 15-20%. Wir Deutschen sind da ziemlich hinterher.

Quelle: https://www.alleaktien.de/aktienlexikon-und-boersenlexikon-und-definitionen/aktionaersquote-aktionaerskultur-in-deutschland

Angst vor Begriffen wie „Aktie“ oder „Investment“

Wieso haben Leute solch eine Angst vor dem Investieren und Begriffen wie „Aktie“?

Man hört häufig Sätze wie „Aktien, da kann ich auch gleich ins Casino gehen“, „Das ist doch alles Abzocke, da bereichern sich welche aus den Verlusten Anderer“ oder „Ich kenne jemanden, der sein ganzes Habt und Gut durch Aktien verloren hat“.

Nur ein paar Beispiele von Geschichten die vielen Menschen im Kopf rumschwirren, wenn sie den Begriff Aktien hören. Leider bleiben uns immer nur die Schrecklichen Ereignisse im Kopf, bei denen Menschen Beispielsweise in der DotCom-Blase 2000 oder in der Weltwirtschaftskrise 2008 viel Geld verloren haben. Aber auch hier sind das nur die Extremfälle, die Ausnahmen und genau so wie nicht jede Bank oder jeder Staat von heute auf morgen Bankrott geht, so geht auch nicht jedes Unternehmen insolvent.

Häufig ist es auch so, dass sobald man mit Leuten über dieses Thema redet (nicht mit allen) fühlen sie sich angegriffen oder denken, man will ihnen irgendwas andrehen. Die Ursache für so eine Einstellung gegenüber diesem Thema ist UNWISSENHEIT oder wie Kant bereits sagte: „Selbstverschuldete Unmündigkeit“.

Leute lassen sich durch Medien oder das was sie über Hören-Sagen aufschnappen beeinflussen und glauben dann irgendwelche Halbwahrheiten, anstatt sich selbst mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich genauestens darüber zu informieren

Mir persönlich tut es für solche Menschen leid, weil sie sich durch so eine Einstellung selbst die Tür zu finanzieller Unabhängigkeit verbauen. Zudem kommt dadurch zu Stande, dass auch heute noch viele Menschen Angst vor dem Investieren haben, weil sie lieber in ihrer Blase der Unwissenheit bleiben und sich von ihren Bänkern Ideen in den Kopf setzen lassen, wie das ein Eigenheim eine Investition sei.

Schlusswort

Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Beitrag weiterhelfen und euren Horizont erweitern konnte. Wenn ihr mehr Input zum Thema Aktien, Investitionen usw. haben wollt dann schaut doch mal auf meinem Instagram-Account oder Youtube-Kanal „full_human“ vorbei. Dort findet ihr nicht nur Infos zum Thema Finanzen, sondern auch zu Mindset und Fitness.

Ansonsten lasst uns weiterhin gemeinsam das Beste aus unseren 20er, 30er, 40er, usw. machen. Beste Grüße, Marko.

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