Heute gibt es den ersten Gast-Beitrag auf meinem Blog – verfasst hat ihn Nils Röwer (Autor – Deine Wohlstandsbibel). Blogartikel der kluge Umgang mit fixen und variablen Kosten.
Hey, mein Name ist Nils Röwer. Ich bin 27 Jahre alt, habe vor kurzem meinen Master abgeschlossen und bin als Dozent in den Fächern BWL und Buchführung sowie bei der Universität Oldenburg im Controlling tätig. Seit fast 7 Jahren interessiere ich mich riesig für das Thema Finanzen und insbesondere dafür, wie junge Menschen finanziell intelligent handeln können, um ein (finanziell) erfolgreiches und sorgenloseres Leben führen zu können.
In diesem Artikel möchte ich über ein, meiner Meinung nach, ganz wichtiges Thema schreiben. Das Thema ist Deine finanzielle Flexibilität. Unter „finanziell flexibel zu sein“ verstehe ich, dass ich in der Lage bin, auf sich (in Teilen auch schnell) ändernde finanzielle Gegebenheiten reagieren zu können. Was passiert, wenn ich einmal schnell Geld für eine Investmentmöglichkeit benötige oder wenn ich in einen finanziellen Engpass gerate? Nicht nur für Unternehmen ist es überlebenswichtig, finanziell flexibel zu sein. Ähnlich wie bei einem Unternehmen gehst Du nicht bankrott, weil Du hohe Schulden hast, sondern weil Du kein Geld mehr hast, mit dem Du Deine Zahlungsverpflichtungen zurückbezahlen kannst. Das klingt erst einmal paradox. Lass es mich erklären. Viele Menschen haben Schulden für die Finanzierung ihres Eigenheims aufgenommen. Das ist an sich erst einmal unproblematisch. Für die Schulden zahlen diese Personen Rückzahlungsraten für die Tilgung und die Zinsen (Kreditraten). Erst wenn die Personen kein Geld mehr haben, ihre Kreditraten zu bezahlen, bekommen sie Probleme. Eine Person kann also Schulden in Höhe von mehreren Millionen Euro haben. Solange sie ihre Kreditraten pünktlich bezahlen kann, ist grundsätzlich alles in Ordnung. Die Schulden sind also nicht das Problem, sondern die Zahlungsunfähigkeit. Deshalb hat es höchste Priorität, immer Geld zu haben.
Du und ich; wir sollten also immer Geld haben. Wie es uns gelingt, immer Geld zu haben, schauen wir uns jetzt einmal an.
Ich packe meinen Rucksack und nehme … mit
Du kennst doch sicherlich das Spiel: „Ich packe meinen Rucksack und nehme … mit“. Vielleicht kennst Du das Spiel auch in der Form, dass man einen Koffer packt. Das Spielprinzip bleibt das Gleiche. Jetzt fragst Du Dich wahrscheinlich, was dieses Spiel mit Deinen Finanzen zu tun haben soll oder wie es Dir ermöglichen soll, konstant Geld zu haben. Das kann ich gut verstehen und werde es Dir erklären.
Der Rucksackträger des Spiels ist eine bemitleidenswerte Gestalt. Lauter Dinge werden ihm in seinen Rucksack gelegt und machen diesen schwerer und schwerer. Der Rucksack wird zu einer richtigen Last für ihn. Ob er all die Dinge benötigt, die er mit sich herumschleppt, sei einmal außen vorgelassen. Viele Menschen verhalten sich in Bezug auf ihre Finanzen allerdings exakt wie in diesem Spiel. Sie packen ihren „Finanz-Rucksack“ randvoll und bürden sich immer mehr Zahlungsverpflichtungen auf. Diese Zahlungsverpflichtungen sind wie Steine in ihrem Rucksack. Sie machen ihn immer schwerer und schwerer. Und doch macht es (ihnen) die Werbung sehr leicht, immer wieder neue Dinge zu finden, die ja eigentlich auch noch mit in den Rucksack müssen. Ihren „Finanz-Rucksack“ können sie jedoch nicht ablegen. Er begleitet sie auf Schritt und Tritt. Wäre der „Finanz-Rucksack“ real und jede Zahlungsverpflichtung wäre tatsächlich ein Stein, würde vielen Menschen auffallen, welch großer Last sie da eigentlich schultern müssen. Sie würden auch feststellen, dass sie sich nur unter großer Anstrengung mit ihrem „Finanz-Rucksack“ fortbewegen können. Jedoch ist der „Finanz-Rucksack“ leider nicht real und so müssen wir uns unserer Vorstellungskraft bedienen, um diese Metapher zu verstehen.
Diese Metapher soll Dir einen ganz wichtigen Punkt verdeutlichen. Die Zahlungsverpflichtungen, die Du eingehst, belasten Dich (im wahrsten Sinne des Wortes).
Fixe Kosten und variable Kosten
Es gibt nur zwei Kostenarten, die allerdings völlig unterschiedlich sind. Man unterscheidet zwischen fixen und variablen Kosten. Hierbei kann Dir eine falsche (oder noch schlimmer, gar keine) Bewertung Deiner Kosten teuer zu stehen kommen.
Fixe Kosten sind (wie es der Name schon sagt) fix. Es sind sich regelmäßig, meist monatlich, wiederholende und feststehende Kosten. Darunter fallen bspw. die Miete, Kosten für den Handyvertrag, Versicherungen und so weiter. Diese Kosten fallen aufgrund von langfristig eingegangenen Verträgen an. So sind es bei Deinem Handyvertrag in der Regel zwei Jahre, die der Vertrag läuft. Diese Kosten fallen nicht nur regelmäßig an, sondern sind von Dir auch nur mittel- bis langfristig beeinflussbar. Wenn Du nicht weißt, was ich meine, dann versuch mal vor Ablauf der Vertragsdauer einen Handyvertrag nicht mehr zu bezahlen. Darüber hinaus fallen die Kosten grundsätzlich auch unabhängig von Deiner Nutzung an. Du kannst drei Wochen im Urlaub sein und bezahlst dennoch die volle Miete für Deine Wohnung, obwohl Du sie in der Zeit gar nicht nutzt. Immer mehr Unternehmen steigen auf Verträge mit monatlichen Kosten um, da sie mit regelmäßigen Einnahmen besser arbeiten können. Das Angebot für langfristige Verträge wird zukünftig also noch weiter steigen. Neben der Miete, dem Handyvertrag und die Kosten für Versicherungen, fallen mir noch Kosten für das Fitnessstudio, Amazon Prime, Spotify, Netflix, Ratenkäufe jeglicher Art, Audible, Zeitschriftenabonnements, Playstation Plus sowie Strom- und Gasverträge ein. Vielleicht fallen Dir noch weitere Angebote ein. Ich will damit nur sagen, dass es viele Angebote gibt, die uns in der Summe zu hohen fixen Kosten verleiten (können).
Variable Kosten hingegen sind Kosten, die an Deinen tatsächlichen Verbrauch gekoppelt sind. Darunter fallen grundsätzlich alle Kosten, die keine Fixkosten sind. So sind bspw. Kinobesuche, ein Urlaub, Benzin für Dein Auto, der Restaurantbesuch nutzungsabhängige Kosten. Bei diesen Kosten hast Du einen direkten Einfluss. Möchtest Du das Angebot nutzen, bezahlst Du dafür; möchtest Du es nicht, zahlst Du nichts. 100% Kontrolle.
Das Problem ist nun, dass viele Menschen (viel) zu hohe Fixkosten haben. Eine teure Wohnung, das neue iPhone im Vertrag, dazu ein finanziertes Auto und so weiter. Diese Fixkosten sind die Zahlungsverpflichtungen, die sich wie Steine in deinem „Finanz-Rucksack“ anfühlen. Deren „Finanz-Rucksack“ ist prall gefüllt. Das Einkommen dieser Personen ist zu einem großen Teil bereits ausgegeben, bevor sie es überhaupt auf ihrem Konto haben, um ihre Fixkosten zu bezahlen.
Finanz-Rucksack
Greifen wir die Metapher von vorhin noch einmal auf. Das Leben ist voller Überraschungen und manchmal bietet das Leben Möglichkeiten, wenn Du schnell handelst. Um ein Unheil von Dir abzuwenden, kann das Leben auch mal Sprünge über Abgründe oder einen Sprint von Dir erfordern. Wenn Dein „Finanz-Rucksack“ allerdings prall gefüllt ist und Du Dich nur so fortbewegen kannst, kannst Du Dir vorstellen, wie flexibel Du auf die Gegebenheiten des Lebens reagieren kannst. Das Ziel war es Geld anzuhäufen, was Du allerdings angehäuft hast, sind Zahlungsverpflichtungen. Dein „Finanz-Rucksack“ raubt Dir Deine Möglichkeit, Chancen wahrzunehmen und bringt Dich zudem in große Gefahr, zahlungsunfähig zu werden.
Viele langfristige Verträge sind jedoch sehr reizvoll und statt für ein iPhone sofort fast 1.000€ hinzulegen, juckt es einem wirklich in den Fingern, dieses bereits für 40€ zu erhalten. Zwar werden diese 40€ die nächsten 24 Monate gezahlt, aber das verdrängt man gerne einmal. Durch das Internet, eben solche Verträge, Tinder und co. ist ein gesellschaftlicher Wandel durchzogen worden. Es geht heute nur noch um schnellstmögliche Bedürfnisbefriedigung. Wir haben jegliche Geduld verloren. Filme lassen sich per Klick zu jeder Uhrzeit gucken, um einen Partner zu finden, braucht man nicht einmal mehr die eigene Wohnung zu verlassen. Alles passiert sofort. Wer hat da noch Lust, auf etwas hinzusparen? Vor allem bei solch niedrigen Zinsen? Fast 1.000€ eben an der Kasse zu zahlen, fällt vielen schwer, einen 24-monatigen Vertrag über 40€ monatlich abzuschließen hingegen nicht. Besonders junge Menschen, die keine anderen Zeiten kennen, sind gefährdet. Diese Entwicklung beschert uns einen immer größeren kurzzeitigen Wohlstand, aber sie hat viele negative Auswirkungen. Dieser Wohlstand hält nämlich leider nicht lange an und danach fallen diese Personen tief. Allein die finanziellen Auswirkungen sind verheerend.
Der MDR berichtet, dass Schätzungen zufolge im Jahr 2018 in Deutschland rund 1,66 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 30 nicht mehr in der Lage sind, ihre Rückzahlungsverpflichtungen durch ihr Einkommen zu bezahlen. Das ist nahezu jeder Zehnte in der Altersspanne. Als ich das gelesen habe, war ich schockiert. Jeder zehnte junge Erwachsene startet hoffnungslos überschuldet ins Leben. Junge Menschen gehen langfristige Verträge ein, die sie sich in der Summe überhaupt nicht leisten können. Natürlich kommt der gesellschaftliche Druck hinzu, dass die Freunde jeweils ein iPhone besitzen und sich eben jene teuren Luxusartikel gönnen. In den sozialen Medien werden sie auch glorifizierend zur Schau gestellt. Doch es geht hier um Dein Leben, welches Du Dir damit nachhaltig verbaust (oder sollte ich versaust sagen?). Mir geht es nicht darum, dass Du Dir nichts mehr leisten sollst, sondern darum, dass Du Dich sensibilisierst und die Auswirkungen Deines Handelns berücksichtigst.
Doch Du kannst Dir auch Luxus leisten, ohne in die Fixkostenfalle zu tappen. Darüber hinaus kannst Du dabei sogar noch Geld sparen. Das klingt schon fast zu gut, um wahr zu sein, oder? Keine Sorge, ich beliebe nicht zu scherzen. Ich zeige Dir, wie das geht.
Das nachfolgende Beispiel ist nur eins von sicherlich vielen Möglichkeiten, wie Du fixe Kosten in variable Kosten umwandeln kannst, somit wieder die volle Kontrolle über Dein Geld erlangst, keine weiteren Steine in Deinen „Finanz-Rucksack“ legst und sogar weniger Geld für Luxus bezahlst. Ein viel besserer Umgang mit Deinen Finanzen wäre es, niedrige Fixkosten zu haben und sich den Luxus über variable Kosten zu gönnen. Dadurch behältst Du die volle Kontrolle und hast auch einen größeren Nutzen von Deinem Luxus.
Das Auto – als Beispiel
Wie? Ich zeige es Dir am Beispiel des deutschen liebsten Kindes, das Auto.
Finn und Timo sind gute Freunde und beide haben eine Vorliebe für Autos. Beide sind der Meinung, dass Autofahren mehr als nur ein von A nach B kommen ist und wollen beim Fahren Spaß haben. Die Ausgangslage ist für beide also die Gleiche.
Timo kauft sich einen neuen Golf 7 und bezahlt monatlich insgesamt 700€ für seinen Wagen. Finn hingegen kauft sich einen gebrauchten Polo und bezahlt dafür monatlich insgesamt 300€. Die Kosten des jeweiligen Autos beinhalten die Finanzierung sowie Steuern und Versicherungen und sind auf vier Jahre gerechnet.
Auf den ersten Blick scheint es so, als würde Finn seine Vorliebe für Autos nicht ausleben wollen bzw. können. Doch schauen wir erst einmal, wie die Geschichte weiter geht, bevor wir uns ein Urteil erlauben. Timo erfährt, dass Finn sich einen alten Polo gekauft hat. Er will die Gelegenheit nutzen und Finn mal so richtig vorführen. Er lädt Finn für Samstag in drei Wochen ein, sich zu treffen und ein paar Runden mit den Autos zu drehen. Voller Vorfreude poliert Timo am Freitag noch sein Auto und steht bereits 30 Minuten vor der vereinbarten Zeit beim Treffpunkt. Genüsslich trinkt er aus seiner Energy Dose und wartet auf Finn. Als Timo ihn auf sich zufahren sieht, fällt ihm vor Schreck die Energy Dose aus der Hand. Die Dose geht zu Boden und der zuckerhaltige Inhalt verteilt sich auf die hochwertigen 19-Zoll Alufelgen seines Golfs, die er gestern noch mühsam mit der Hand für diesen Moment gesäubert hat. Was war geschehen? Timo hatte Finn in seinem alten Polo erwartet und wollte ihn den ganzen Tag über wegen seines „neuen“ Gefährts aufziehen. Im strahlenden Sonnenschein fuhr Finn jedoch in einem 6er Coupé von BMW vor und Timo vor Schreck in sich zusammen. Wie hat Finn das gemacht?
Finns Polo kostet ihn monatlich nur 300€. Natürlich hat Finn damit kaum Fahrspaß. Doch wer hat morgens im Stau auf dem Weg zur Arbeit überhaupt Fahrspaß? Wer hat im Winter auf dem Weg den Wocheneinkauf zu erledigen Fahrspaß? Finn hat sich den Polo als Mittel zum Zweck gekauft. Damit hat er sein finanzielles Wissen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wenn er jetzt mal Lust auf Fahrspaß hat, dann fährt Finn keinen Golf 7, sondern er mietet sich aus einer Vielzahl von Sportwagen denjenigen, auf den er Lust hat. An jenem Samstagvormittag fiel seine Wahl auf einen BMW 6er Coupé für 220€ am Tag. Als Alternative hatte er einen Maserati Ghibli für 200€ am Tag in Erwägung gezogen. Anhand der Reaktion von Timo kannst Du Dir sicherlich denken, dass diese Sportwagen einen wesentlichen größeren Fahrspaß bieten als ein Golf 7. Timo und Finn sind dann den Tag über natürlich mit dem BMW gefahren und haben die Golf 7 Fahrer freundlich von der linken Spur aus gegrüßt. Beide hatten viel Spaß und werden sich noch lange an den Tag erinnern.
Wieso verhalten wir uns nicht wie Finn und halten unsere Fixkosten niedrig? Luxus können wir uns dann über variable Kosten gönnen. Dies können wir dann auch so steuern, dass wir den größtmöglichen Nutzen aus unserem Luxus ziehen können. Darüber hinaus hat Finn noch einen psychologischen Effekt zu seinem Vorteil genutzt.
An materiellen Besitz gewöhnen wir uns innerhalb von drei Monaten.
Das heißt, dass der positive Effekt eines Kaufs dann verblasst. Diese Feststellung haben neben dem Schweizer Ökonom Bruno Frey und dem US-Psychologen Philip Brickmann bereits eine Vielzahl weiterer Wissenschaftler gemacht. Erlebnisse hingegen bleiben unvergessen. So kann Finn immer wieder aufs Neue ein anderes Auto mieten und Erlebnisse schaffen, wohingegen Timo diese finanzielle Möglichkeit nicht hat und sich bereits nach drei Monaten an seinen Golf 7 gewöhnt hat.
Betrachten wir Finns Vorgehensweise einmal genauer. Für die Differenz von 400€ monatlich könnte er sich fast jeden Monat einen Samstag und Sonntag den BMW anmieten und seinen Fahrspaß voll ausleben. Auch hat er die Möglichkeit, das Geld für ein noch besseres Auto oder für andere Dinge zu sparen. Sollte es ihm finanziell einmal schlechter gehen, so kann er auch erst einmal nur mit seinem Polo fahren, um seine Kosten auf ein Minimum zu halten. Timo kann seine Kosten für seine Vorliebe für Autos nicht so einfach reduzieren. Darüber hinaus kann Finn den Herbst und Winter über sparen. In diesem Zeitraum ist das Autofahren ohnehin nicht so unterhaltsam wie im Frühling und Sommer. Wenn er ein halbes Jahr lang das Geld spart, hätte er 2.400€ und könnte damit eine ganze Woche den BMW mieten, zusammen mit Timo quer durch Deutschland oder Europa fahren und hätte sogar noch ein Taschengeld von über 860€ übrig!
Timo und Finn geben gleich viel für ihren Fahrspaß aus, wobei Finn aus seinem Geld einen viel größeren Nutzen ziehen kann.
Für mich ist Finn ein Vorbild. Er hat die volle Kontrolle über seine Kosten und gönnt sich von seinem Geld den jeweiligen Nutzen, den er haben möchte. Sich etwas zu gönnen, im Hier und Jetzt zu leben und Luxus zu konsumieren, steht nicht im Widerspruch dazu, finanziell intelligent zu handeln. Denn es gibt immer die Möglichkeit, finanziell intelligent zu handeln und so meist sogar einen noch höheren Nutzen durch sein Geld zu erzielen.
Ich hoffe, ich konnte Dir damit aufzeigen, wie fixe und variable Kosten funktionieren und welche Steuerungsmöglichkeiten Du dank einer cleveren Kostenverteilung hast. Fixe Kosten stellen eine große Gefahr dar und sollten daher ausschließlich mit Bedacht eingegangen werden.
Ich empfehle Dir, dass Du einmal Deine monatlichen Fixkosten überprüfst. Liste sie auf und schaue, wie hoch Deine Fixkosten sind. Je mehr diese von Deinem Einkommen beanspruchen, desto stärker schränken sie Dich in Deiner finanziellen Flexibilität ein.
Optimierungspotenziale – Sparpotenziale
Ich hoffe, dass Dir mein Beispiel helfen kann, weitere Optimierungspotenziale in Deinen Fixkosten zu finden. Du kannst dabei nach folgender Systematik vorgehen und Sparpotenziale identifizieren. Stelle Dir die nachfolgenden Fragen zu Deinen Fixkostenpunkten:
- Welches grundlegende Bedürfnis erfüllt der Fixkostenpunkt?
- Erhalte ich über die Bedürfniserfüllung hinaus einen Luxus?
- Kann ich Luxus und Bedürfnisbefriedigung voneinander trennen und den Luxus durch variable Kosten erreichen?
Timo könnte mithilfe dieser Fragen seine Fixkosten für sein Auto systematisch senken. Er könnte sich die Fragen wie folgt beantworten:
- Zu 1: Ich benötige ein Auto, um zur Arbeit zu kommen. Zudem bin ich mit meinem Auto mobil.
- Zu 2: Ich fahre einen Golf 7. Es macht Spaß, diesen zu fahren und der Wagen sieht gut aus.
- Zu 3: Ich kann einen günstigeren Wagen fahren, um mein Bedürfnis zu erfüllen und mir wie Finn den Fahrspaß (Luxus) über die Mietung eines Sportwagens holen.
Noch einfacher findest Du Optimierungspotenziale, indem Du fixe Kosten einfach unmittelbar durch variable Kosten ersetzt. Ich kann Dir hier ein Beispiel aus meinem Leben geben. Was Sport angeht bin ich bezüglich meines Sportprogramms gerne flexibel. Es gibt Zeiten, in denen ich lieber regelmäßig Laufen als in ein Fitnessstudio gehe. Es gibt auch Zeiten, in denen ich Sport etwas schleifen lasse oder eine Zeit lang eine andere Sportart ausprobiere. Einen Vertrag im Fitnessstudio würde ich nicht immer voll ausnutzen können. Daher habe ich mir im Jahr 2014 einmal für ca. 400€ ein kleines Fitnessstudio für Zuhause gekauft. Dieses ist seitdem vier Mal mit mir umgezogen und hat von einem 35m² Raum bis hin zu einem Keller mit 2,2m Deckenhöhe vieles gesehen.
Durch die eigenen Fitnessgeräte spare ich viel Geld für einen Vertrag mit einem Fitnessstudio und kann, wann immer ich möchte, von Zuhause aus trainieren. Die 400€ am Anfang zu bezahlen, erscheint erst einmal viel, doch wenn ich seitdem den Mitgliedsbeitrag für ein Fitnessstudio bezahlt hätte, würde ich bereits jetzt schon weitaus mehr Geld ausgegeben haben.
Ich verstehe natürlich, dass diese Möglichkeit nicht für jeden in Frage kommt; es soll Dir nur eine Anregung sein, wie auch Du aus Deinen Fixkosten variable Kosten machen kannst.
Schlusswort
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Beste Grüße
Nils
Es geht nicht darum, wie viel Geld du verdienst, sondern wie viel Geld du behältst, wie hart es für dich arbeitet und für wie viele Generationen du es behältst. (Robert Kiyosaki)