Anleihen sind Schuldverschreibungen, deswegen kann die Anleihe auch als Kredit bezeichnet werden. Die Anleihen sind fest verzinst. Somit weiß man bereits beim Abschluss, welcher Gewinn einen erwartet. Es kommt daher zu keinen oder nur sehr geringen Kurschwankungen.
Anders bei den Aktienanleihen. Die zeichnen sich durch eine höhere jährliche Zinszahlung gegenüber herkömmlichen Anleihen aus. Hierfür muss der Anleger akzeptieren, wie der Emittent den Nennbetrag zurückzahlt. Dies kann entweder in Euro oder in Aktien des Basiswertes geschehen. Die Aktienanleihe ist interessant, wenn der Kurs der Aktie steigt, leicht fällt oder sich seitwärts bewegt. Erst dann ist die höhere Zinszahlung ein Vorteil!
Anleihen sowie Aktienanleihen werden an der Börse genauso wie Aktien gehandelt. Die Unternehmensanleihen werden direkt von den jeweiligen Unternehmen selbst ausgegeben. Bei Aktienanleihen sind es immer Kreditinstitute.
- Unternehmensanleihe: Der Emittent ist das Unternehmen selbst.
- Aktienanleihen: Das Kreditinstitut ist hier immer der Emittent.
Die Aktienanleihen beziehen sich immer auf die Aktien des Unternehmens (wird als Basiswert bezeichnet). Zudem haben die Emittenten (Banken) der Aktienanleihen am Fälligkeitsdatum das Wahlrecht die Aktienanleihen in Bar (Nennbetrag) oder in Aktien an den Anleger zurückzuzahlen. Bei herkömmlichen Anleihen besteht das Risiko das der Emittent zahlungsunfähig wird (Unternehmensrisiko oder Staatsrisiko). Bei Aktienanleihen besteht ein weiteres Risiko, und zwar das Insolvenzrisiko des Kreditinstituts.
Unterschied zu Unternehmensanleihen:
- Emittent hat bei Aktienanleihen ein Wahlrecht (Bar oder Aktien Rückzahlung)
- Höheres Risiko als bei herkömmlichen Anleihen (Insolvenzrisiko des Kreditinstituts und des Unternehmens)
Die Aktienanleihen werden genauso wie Unternehmensanleihen in Prozent angegeben und beziehen sich auf einen festen Nennbetrag. Der Nettberag liegt in den meisten Fällen bei 1.000 Euro. Beispiel: Wenn der Aktienanleihenkurs bei 96 Prozent notiert, so muss der Anleger bzw. Käufer nur 96 Prozent des Nennbetrags für die Anleihe zahlen. Dies wären in diesem Fall 960 Euro. Somit kann die Rendite zusätzlich erhöht werden.
Zusätzliche Info:
- Mit Aktienanleihen werden keine Anteile am Unternehmen erworben.
- Keine direkte Schuldverschreibung (Anleihe) an das Unternehmen (die Bank ist der Emittent).
- Durch die Aktienanleihen kann man am Laufzeitende zum Anteilseigner des Unternehmens werden (Emittent liefert am Fälligkeitsdatum die Aktien).
- Kein Anspruch auf Dividende und Steigerungen des Aktienkurses. Stattdessen gibt es ein festen Zinssatz (der höher als bei herkömmlichen Anleihen ist).
- Verlustrisiko bei Aktienanleihe geringer als bei Aktien (egal wie der Kursverlauf ist, der Zinsbetrag wird stets bezahlt). Bei Kursrückgängen fallen die Verluste bei Aktienanleihen gegenüber dem Direktinvestment (Aktien) niedriger aus.
Investment Grade: Ein Investment Grade ist die Bezeichnung für bzw. ein erreichbarer Status von Unternehmen oder Wertpapieren, die eine gute Bonität aufweisen. Als Mindest-Rating für Investment Grade (Kreditqualität) gilt ein Rating von BBB (Standard & Poor’s). Standard & Poor‘s Ratings: AAA, AA+, AA, AA-, A+, A, A-, BBB+, BBB, BBB- (Deutschland hat AAA und Frankreich ein AA).
Wer gut essen will, kauft Aktien; wer gut schlafen will, kauft Anleihen. (André Kostolany)