Die Anleihen kann man auch als „Kredit“ bezeichnen, welches ganz einfach als Wertpapier gehandelt werden kann. Die bekanntesten und als sicher geltend sind die so genannten Staatsanleihen. Die Anleihen sind fest verzinst. Somit ist beim Abschluss schon bereits klar, welchen Gewinn man erwarten kann. Es kommt daher zu keinen oder nur sehr geringen Kurschwankungen, was als Vorteil oder Nachteil gesehen werden kann (falls man die Anleihe vor Vertragsende verkaufen will – kann man es zum aktuellen Preis an der Börse machen).
Anleihen werden an der Börse genauso wie Aktien gehandelt. Dennoch können sich nur wenige etwas unter Anleihen vorstellen. Dabei sind diese Anlagemöglichkeiten durchaus interessant. Anleihen eignen sich vor allem für die mittelfristige bis langfristige Kapitalanlage.
Die Anleihen können vor allem mit ihrer hohen Sicherheit überzeugen. Das ist es, was viele bei ihrer Geldanlage suchen. Anleihen sind im Grunde nichts anderes als kleinere Kredite. Die Anleger investieren eine gewisse Summe und bekommen diese regelmäßig verzinst.
Am meisten verbreitet sind Staatsanleihen. Bei diesen tritt der Staat als Schuldner auf. Eine Staatsanleihe bietet eine sogenannte Win-Win-Situation. Für den Staat ist dies eine sehr wichtige Einnahmequelle und der Anleger bekommt so somit Zinsen. Viele Staaten haben eine hohe Liquidität. Auf diese Weise bekommt man sicherlich sein Geld auch wieder zurück. Es gibt jedoch auch Unternehmen, welche Anleihen herausgeben. Diese sind in der Regel nicht so sicher. Obwohl es viele gute Unternehmen gibt (z.B. Coca-Cola, Johnson & Johnson, etc.).
Die Vorteile einer Anleihe sind nicht von der Hand zu weisen. Der Käufer der Anleihe hat das Recht auf eine angemessene Verzinsung. Des Weiteren muss die Anleihe zu einem festen Nennwert zurückgekauft werden. Im Falle eines Konkurses erfolgt die Rückzahlung sogar vor der Rückzahlung an die Aktionäre. Für den Herausgeber eine Anleihe stellt diese eine solide Alternative zu einem Kredit einer Bank dar. Dies ist vor allem deshalb so einfach, da der Herausgeber keinerlei Sicherheiten hinterlegen muss. Eine Bonität wird nicht, oder kaum, geprüft. Somit fällt die Kapitalbeschaffung sehr einfach aus. Anders als bei Aktien werden die Anleihen nicht in einer Stückzahl gekauft. Der Käufer zahlt einen bestimmten Kursbetrag in Prozent.
Tipp: Falls man erwartet das die Zinse steigen werden, dann sollte man Anleihen mit kürzere Laufzeiten und Durationen wählen. Leider sind Anleihen mit einer längeren Duration renditestärker als Kurzfristige. Steigende Zinsen: negativer Kurseffekt; positiver Wieder-Anlageeffekt.
Die Kennzahl „Duration“ gibt an, wie stark sich der Anleihekurs bei einer kleinen Zinsänderung ändert. Beispiel: Eine Anleihe mit einer modifizierten Duration von 6 Prozent reagiert sensibler auf Zinsänderungen als eine Anleihe mit 3 Prozent. Das ist wichtig zu wissen, sollte man die Anleihe vorzeitig verkaufen wollen.
Wenn die Kurse der Aktien steigen (Bullenmarkt), dann wird man mit Anleihen schlechter dastehen. Sobald die Aktien aber fallen (Bärenmarkt), wird man mit Anleihen mehr gewinnen.
Investment Grade: Ein Investment Grade ist die Bezeichnung für bzw. ein erreichbarer Status von Unternehmen oder Wertpapieren, die eine gute Bonität aufweisen. Als Mindest-Rating für Investment Grade (Kreditqualität) gilt ein Rating von BBB (Standard & Poor’s). Standard & Poor‘s Ratings: AAA, AA+, AA, AA-, A+, A, A-, BBB+, BBB, BBB- (Deutschland hat AAA und Frankreich ein AA).
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Für die Kurse bei den Anleihen sind die Zinsen ein wichtiger Faktor. Die Zinsen können sich während der langen Laufzeiten verändern. Sobald die Zinsen steigen, fallen die herausgegebenen Anleihen mit niedrigen Zinsen im Kurs. Wenn die Zinsen aber fallen, steigen die herausgegebenen Anleihen mit hohen Zinsen im Kurs.
Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muß spekulieren. (André Kostolany)