Immer wieder wird mit dem Begriff „finanzielle Freiheit“ nicht mehr arbeiten gehen zu müssen oder das ganze Jahr am Strand liegen zu können. Ich sehe die finanzielle Freiheit etwas anderes.
Für mich bedeutet finanzielle Freiheit, dass ich mir keine Gedanken mehr um das Geld machen muss und nicht wegen einem höherem Gehalt eine Tätigkeit ausüben zu müssen, die mir nicht gefällt. Um das große Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Habe ich kleine Meilensteine definiert. Um diese Ziele zu erreichen muss man richtig sparen können.
Grundziel – Absicherung
Erstmal ist das Ziel das was man hat abzusichern, keine Schulden zu haben und anschließend ein kleines Polster aufzubauen.
1. Ziel 10.000 Euro / 300 Euro jährlich
Mit: 10.000 Euro auf dem Konto kann man bereits ruhiger schlafen. Somit weiß ich, wenn meine Waschmaschine, Kühlschrank Defekt geht, dass ich nicht lange zögern muss um ein neues Gerät zu kaufen. Aber auch größere Reparaturen am Auto sind dann kein Problem. Sowie unvorsehbare Sachen kann man etwas lockerer gegenüber treten.
Diese Situation ist nicht selbstverständlich… Viele Familien kommen bereits bei kleinen unvorhersehbaren Sachen in Schwierigkeiten. Ein Bekannter hat sich vor einigen Monaten von mir 2.000 Euro geliehen um ein gebrauchten Wagen zu kaufen, weil sein Mini plötzlich defekt war und die Reparatur sich wirtschaftlich nicht mehr gelohnt hat.
Für mich persönlich ist es nicht nur wichtig, eine bestimmte Summe auf dem Konto zu haben. Sondern auch die Höhe des passiven Flusses (Der Cash Flow und worauf es wirklich ankommt). Im ersten Ziel habe ca das mit 300 Euro jährlich festgelegt, was nicht sonderlich viel ist. Deswegen ist für mich im 1. Etappenziel die Summe von 10.000 Euro wichtiger als das passive Einkommen von 300 Euro im Jahr. Der Grundstein wird mit diesem Ziel gelegt. Ein Stück Freiheit wird erlangt.
2. Ziel: 50.000 Euro / 1.750 Euro jährlich
Nun kommen wir in den Bereich wo es schon etwas spanender ist. Mit 50.000 Euro als Vermögen (Tagesgeld /Depot) kann man sich nun etwas freier fühlen. Im Notfall kann man mit diesem Geld vier Jahre leben. Mit Familie garantiert auch 2 Jahre. Zudem kann man ab jetzt auch darüber nachdenken, die Arbeitsstunden zu reduzieren (z.B.: auf 35 Stunden-Woche).
Wenn man sich das jährliche passive Einkommen von 1.750 Euro anschaut, wird man sich nun auch hier bereits erfreuen können. 1.750 Euro im Jahr sind 145 Euro mehr Einkommen im Monat, ohne dafür etwas tun zu müssen. Bei einem Stundenlohn von 12 Euro wären das 12 Stunden im Monat mehr Freiheit.
Mental eine Hürde
Mit diesen Zielen ist man auf einen guten Weg in die finanzielle Freiheit. Mit erreichen dieser beiden Meilensteine, legt man sich ein guten Grundbaustein für die zweite Halbzeit.
3. Ziel: 100.000 Euro / 4.000 Euro jährlich
Beim erreichen dieser Summe bekommen wahrscheinlich die meisten ein breites Grinsen. Ich würde behaupten, dass die 100.000 und die 1 Million eine mentale Hürde für die meisten unter uns sind. Was ändert sich beim erreichen, dieser Summe für einen? Verlustängste des Arbeitsplatzes wird kleiner – man wird viel lockerer mit dem Umgang von Veränderungen im eigenem Leben. Man muss nicht mehr jeden Job annehmen um um die Runden zu kommen.
Aber auch die 4.000 Euro, die jährlich als passives Einkommen reinkommen erleichtern einem die Entscheidung – wie lange die Arbeitswoche wirklich noch sein muss. 4.000 Euro im Jahr, bedeutet dass man ca. 333 Euro im Monat für Nichtstun erhält. Damit lässt sich in einigen Städten die Kaltmiete für eine kleine 3-Zimmer Wohnung bereits bezahlen.
4. Ziel: 250.000 Euro / 10.000 Euro jährlich
Eine viertel Million kostet in der heutigen Zeit ein Standard Haus. Falls man diese Summe als Vermögen angespart hat, hat man einen bestimmten Grad an finanzieller Freiheit erreicht. Man kann ein Halbtagsjob nachgehen oder öfteren das Leben mit einer Reise genießen. Auf jeden Fall öffnen sich so einige Türen im Leben. Große Umstellungen oder Veränderungen im Leben können viel lockerere angenommen werden. Existenzängste werden weniger.
Das jährliche passive Einkommen von 10.000 Euro oder knapp 800 Euro monatlich ist ein besonderer Meilenstein. Mit diesem Geld lässt sich viel anstellen, z.B die Finanzierung vom Haus oder auch die komplette Warmmiete inkl. die Autokosten (Autokauf trotz Vermögensbildung – wie mache ich es richtig?).
Das Endziel
Ist das Ziel in Reichweite – hat man es mit der finanziellen Unabhängig fast erreicht. Dennoch ist es kein Grund damit aufzuhören zu arbeiten, falls es einem Spaß macht.
5. Ziel: 500.000 Euro / 24.000 Euro jährlich
Mein Ziel ist es die 24.000 Euro monatlich zu erreichen und dafür benötigt man ca. 500-650tsd Euro. Hier ist die Rendite, das Dividenden-Wachstum und die Anlagedauer entscheidend (Zinseszins-Effekt). Hier kann man dann behaupten man sei komplett finanziell Frei. Was bedeutet das: Man muss nicht mehr zwingend arbeiten gehen. Es muss nur ein Job gemacht werden, der einen auch Spaß macht. Das leben kann viel freier genutzt werden. Mit 500.000 Euro kann man aus dem Hamsterrad entfliehen.
Fazit – finanzielle Freiheit
Wichtig ist erstmal – das man überhaupt Ziele hat, dann kann man anfangen zu sparen und wenn man ein Meilenstein erreicht hat – kann man sich freuen. Wichtige Meilensteine sind die 10.000 Euro und die 50.000 Euro. Mit diesen kleineren Ziele kann man sich schon viel Freiheit erkaufen, sei es nur der Gedanke, falls etwas kaputt geht, dass man direkt Ersatz bekommen kann oder wenn man seine Arbeitsstelle verliert, dass man seine Familie einige Jahre über die Runden bringen kann. Ab 100.000 Euro kommt die gewünschte Freiheit immer ein Stück näher.
Wie würdest du die finanzielle Freiheit definieren, was ist für dich wichtig und wo legst du deine Meilensteine?
Wo keine Freiheit ist, wird jede Lust getötet. (Johann Wolfgang von Goethe)
Hey Vita,
Danke für Deine informativen Beiträge. Ich verschlinge quasi täglich Deinen Blog.
Eine Frage zu den Zahlen. Warum entsprechen 10.000€ für Dich 300€ im Jahr? Oder warum sind 50.000€ für Dich im Jahr 1.750€ ?
Das hast Du bestimmt nicht willkürlich gewählt.
VG, Ricky
Hallo Ricky, vielen Dank!
Eine sehr gute Frage, die ich dir gern beantworte.
1. Ziel 10.000 Euro / 300 Euro jährlich: Es sind immer Grunde zwei Ziele in Einem. In diesem Fall einmal die 10.000 Euro als Vermögen und das passive Einkommen von 300 Euro im Jahr. Die 300 Euro habe ich mit einer Dividenden-Rendite von 3% für mich festgelegt.
2. Ziel: 50.000 Euro / 1.750 Euro jährlich: Hier habe ich das passive Einkommen mit einer Dividenden-Rendite von 3,5% bereits für mich berechnet. Da sich die Dividenden-Steigerungen im Durschnitt 6% erhöhen – sollte es machbar sein auf die 3,5% Dividenden-Rendite zu kommen.
ich hoffe ich konnte dir damit deine Frage beantworten.
Ein ganz toller Beitrag mit sehr guten Erklärungen. Für viele sicherlich eine große Hilfe, um endlich den Weg in die finanzielle Freiheit zu starten.
Ich war 2018 am Boden. Hatte nicht mal einen Cent auf dem Konto. Depression durch Erfolgslosigkeit im Studium und dem Gefühl auf der Stelle zu treten und dadurch bedingt natürlich der Studiumabbruch. Ab letztem Sommer hatte ich mein Werkstudentplatz und anschließend ein Praxissemester. Trotz bescheidenem Einkommen gelang es mir allein durch eine Kontenstruktur zumindest 3500€ anzusparen, davon auch schon etwas zu investieren. Jetzt ein halbes Jahr später mit neuem Job und 2 Nebenjobs habe ich mein erstes Ziel erreicht und die 10K Hürde geschafft. Davon sind 3000 an Rücklagen und ca 4000 investiert. Und es fühlt sich verdammt gut an. Ich bedauere, dass ich meinen Finanzcrash 2018 nicht schon 10 Jahre früher hatte.
Meine Ziele noch für dieses Jahr: 3000€ Rücklagen für’s Auto (Geschenk von Eltern), falls es kaputt geht. 6000 investiertem Kapital werde ich dieses Jahr schon toppen.
Ziel für nächstes Jahr sind 12K Rücklagen und 15K im Depot. Ansonsten möchte ich als erstes Ziel 500€ passiv pro Monat erreichen. Aktuell sind es nur 10€ monatlich – also nur 2% des Ziels. Ein bescheidener Anfang, aber immerhin innerhalb von einem Jahr. Ist schon mal was. Freue mich jeden Monat aufs Neue.
Und ab 2022 werden die Rücklagen dann nur noch auf 15K aufgestockt. Mehr braucht ein Mensch nicht an Sicherheit. Das wird auch mehr sein als meine Eltern je auf ihrem Konto hatten. Dafür möchte ich die Investmentquote erhöhen und 25K erreichen. Das ist dann schon die Häflte bis zur magischen 50.
Hallo, sehr gute Ziele. Wie sieht es mittlerweile aus bei dir?