In diesem Beitrag habe ich drei Unternehmen herausgesucht, die schon lange im Geschäft sind. Es sind Blue-Chips mit einer soliden Dividenden Historie sowie einer Dividenden-Rendite von mindestens drei Prozent.
Solide Aktien für den Investor
In diesem Artikel aus der Reihe „Aktien im Blick“ werden drei Schwergewichte vorgestellt die eine beeindruckende Dividenden-Historie vorzuweisen haben.
Coca-Cola
The Coca-Cola Company ist einer der weltweit größten Softdrink-Produzenten. Das Unternehmen besitzt die Rechte an weltweit rund 500 Marken. Das Sortiment wird in vier Bereiche aufgeteilt:
- Der größte Bereich mit 70 Prozent sind die Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure (Cola, Fanta oder Sprite),
- danach kommen Sportgetränke und Wasser mit 18 Prozent (Powerade oder Vio).
- Die letzten beide Bereiche sind Säfte und Milchprodukte sowie Tee- und Kaffeegetränke. Zusammen machen diese beide Bereiche immer noch 12 Prozent aus.
Da Coca-Cola kaum noch organisch wächst, erweitert das Unternehmen ihr Sortiment durch Aufkäufen anderer Getränkeherstellern. Somit hält es zum Beispiel 90 Prozent der Unternehmensanteile von innocent (Smoothie-Marke) oder 17 Prozent des Energydrink-Herstellers Monster.
Coca-Cola ist ein Dividendenaristokrat und erhöht die Dividende bereits seit 57 Jahren konstant. Die Dividende von 2018 wurde aber mit 100 Prozent des Gewinns gezahlt. Das lag allerdings zum größten Teil an dem Re-Franchising der Abfüllbetriebe
- Aktienkurs: 41 €
- Dividende: $ 1.60
- Dividendenrendite: 3,43 %
- durchschnittliche 4-Jahres Dividende: 3,45 %
Coca-Cola liegt demnach mit 3,4 Prozent mitten in der durchschnittlichen 5-Jahres Dividendenrendite. 2018 hat Coca-Cola weltweit etwa 6,4 Milliarden USD Gewinn gemacht. Ein drittel des Umsatz wird innerhalb der USA erwirtschaftet.
Die Umstrukturierung im Unternehmen wie z.B. die Re-Franchising der Abfüllaktivitäten besonders in Nordamerika, sowie die Diversifizierung der Produktpalette durch Übernahmen trägt mittlerweile Früchte (die Nettomarge steigt), wie es in der folgenden Grafik ersichtlich ist. Sobald die Re-Franchising der Abfüllbetriebe vollständig abgeschlossen ist, wird auch das Umsatzwachstum steigen.
Coca-Cola Company | Werte / Kennzahlen |
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KGV | 22 |
Gewinn-Zuwachs (Ø 5 J.) | -1 % p.a. (30 % 2019) |
CashFlow-Zuwachs (Ø 5 J.) | -7 % p.a. (20 % 2019) |
Dividenden-Dynamik (Ø 5 J.) | 7 % p.a. (6 % 2019) |
Eigenkapitalquote | 50 % |
Ausschüttungsquote | 80 % |
Nestle
Nestle ist ein Nahrungsmittelkonzern aus der Schweiz. Die Firma wurde 1867 gegründet und wird von Ulf Mark Schneider (CEO) und Paul Bulcke (VR-Präsident) geführt. 2018 wurden 91 Milliarden CHF Umsatz generiert und ist daher auch der Marktführer in der Nahrungsmittel Branche.
Den größte Umsatz generiert Nestle in den USA (24 Mrd. Euro), danach China (6,2 Mrd. Euro) und Frankreich (4 Mrd. Euro). Deutschland steht auf Platz 7 mit einem Umsatz von etwa 2,8 Mrd. Euro (2018) was ca. drei Prozent der gesamten Einnahmen entspricht (aktuelle Geschäftszahlen).
In folgende Bereiche teilt sich Nestle auf:
- Kaffee + lösliche Getränke (18 Prozent): Nescafé, Nespresso, Nestea, Nesquik, Caro
- Wasser (8 Prozent): Nestlé Pure Life, Perrier, San Pellegrino, Vittel
- Milchprodukte + Eis (14 Prozent): Häagen-Dazs, Mövenpick, Schöller
- Säuglingsnahrung und Produkte + Health Science (17 Prozent): NAN Optipro, Bübchen, Meritene Mobilis, Beba
- Fertiggerichte (13 Prozent): Maggi, Wagner, Herta, Thomy
- Süßwaren (10 Prozent): Kitkat, Cini Minis, After Eight, Smarties, yes
- Tiernahrung (13 Prozent): Dentalife, Purina, Felix
Alleine mit der Marke Nescafé wurden 10 Mrd. Euro Umsatz generiert. Laut Nestle werden über 5.500 Tassen Nescafé pro Sekunde getrunken. Nestle besitzt weltweit Wasserrechte, die sie von den Wasserbehörden kauft. Dadurch kann es Wasser direkt aus dem Grundwasser abpumpen, es direkt reinigen und in abgefüllten Flaschen unter ihren Marken verkaufen. Mit dem Wasser wurden 6,5 Mrd. Euro Umsatz generiert.
Zudem hält Nestle etwa 23 Prozent der Aktien vom weltgrößten Kosmetikhersteller L’Oréal. Dies entspricht aktuell 20 Mrd. Euro (Marktanteil). Somit verdient der weltweit größte Nahrungsmittelkonzern nicht nur am Verkauf der eigenen Lebensmitteln sondern auch an Kosmetik (Make-up oder Lippenstift).
- Aktienkurs: 95 CHF (85 €)
- Dividende: 2,45 CHF
- Dividendenrendite: 2,58 %
- durchschnittliche 4-Jahres Dividende: 2,74 %
Nestlé | Werte / Kennzahlen |
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KGV | 24 |
Gewinn-Zuwachs (Ø 5 J.) | -7 % p.a. (15 % 2019) |
CashFlow-Zuwachs (Ø 5 J.) | 2 % p.a. (14 % 2019) |
Dividenden-Dynamik (Ø 5 J.) | 2 % p.a. (11 % 2019) |
Eigenkapitalquote | 45 % |
Ausschüttungsquote | 68 % |
PepsiCo
PepsiCo ist ein weltweit führender Getränke- und Nahrungsmittelhersteller. Das Unternehmen macht mittlerweile mit Nahrung, vor allem mit Snacks fast 50% des Umsatzes. Zu den Produkten gehören: Soft- und Energiedrinks, Wasser Kaffee und Tee. Zudem auch Snacks (Chips und Tortillas mit Dips). Aber auch Reisprodukte, Nudelprodukte, Maismehl und verschiedene Sirups.
Das Unternehmen liefert nicht nur die bekannte Getränke wie Seven-Up und Mirinda, sondern auch die Kartoffelchips Lay’s. Gemeinsam mit Unilever wird die Teemarke Lipton vertrieben (Eistee von PepsiCo und Heißtee von Unilever). Das Unternehmen macht mit 22 Getränke- und Nahrungsmittelmarken jeweils eine Mrd. USD Umsatz jährlich.
PepsiCo hat bereits vor Jahren damit begonnen ihr Portfolio von ungesunden und zuckerhaltigen Produkten hin zu gesünderen Produkten umzustellen. Derzeit machen diese gesündere Produkte bereits die Hälfte des Produktportfolios aus. Der größte Umsatz wird in den USA erwirtschaftet (knapp 50%). Um weiter zu wachsen werden stets neue Konzerne Übernommen – das neueste Projekt ist SodaStream (3,2 Mrd. USD).
- Aktienkurs: $ 122
- Dividende: $ 3,71
- Dividendenrendite: 3,04 %
- durchschnittliche 5-Jahres Dividende: 3,04 %
PepsiCo liegt demnach mit 3 Prozent, wie auch schon Coca-Cola mitten in der durchschnittlichen 5-Jahres Dividendenrendite.
PepsiCo | Werte / Kennzahlen |
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KGV | 22 |
Gewinn-Zuwachs (Ø 5 J.) | 4 % p.a. (9 % 2019) |
CashFlow-Zuwachs (Ø 5 J.) | -1 % p.a. (5 % 2019) |
Dividenden-Dynamik (Ø 5 J.) | 10 % p.a. (6 % 2019). |
Eigenkapitalquote | 43 % |
Ausschüttungsquote | 70 % |
Vergleich
Zum Abschluss noch ein kleiner Vergleich der drei Konzerne aus der Lebensmittel Branche. Coca-Cola, Nestle und PepsiCo für die Jahre 2017 und 2018, sowie das Schätzungsjahr 2019:
2017 | Umsatz | Gewinn | Nettomarge | Div-Rendite |
---|---|---|---|---|
Coca-Cola | 35 Mrd. $ | 1,2 Mrd. $ | 3,52 % | 3,23 % |
Nestle | 89 Mrd. $ | 7,2 Mrd. $ | 8,00 % | 2,80 % |
PepsiCo | 63 Mrd. $ | 4,8 Mrd. $ | 7,65 % | 2,64 % |
2018 | Umsatz | Gewinn | Nettomarge | Div-Rendite |
---|---|---|---|---|
Coca-Cola | 32 Mrd. $ | 6,4 Mrd. $ | 20,20 % | 3,29 % |
Nestle | 91 Mrd. $ | 10,1 Mrd. $ | 11,08 % | 3,07 % |
PepsiCo | 64 Mrd. $ | 12,5 Mrd. $ | 19,35 % | 3,25 % |
2019 (e) | Umsatz | Gewinn | Nettomarge | Div-Rendite |
---|---|---|---|---|
Coca-Cola | 35 Mrd. $ | 9,0 Mrd. $ | 26,09 % | 3,55 % |
Nestle | 95 Mrd. $ | 11,5 Mrd. $ | 12,08 % | 2,75 % |
PepsiCo | 66 Mrd. $ | 7,5 Mrd. $ | 11,40 % | 3,14 % |
Das Fazit
Durch die Größe, die alle drei Unternehmen haben können sie kaum noch ohne Übernahmen wachsen. Durch die vielen Übernahmen steigt auch die Verschuldung der Konzerne an. Die immateriellen Vermögenswerte und Goodwill (entsteht z.B durch Übernahmen) übersteigen mittlerweile das Eigenkapital. Das Problem, was hier entstehen kann, sind z.B. Sonderabschreibungen der Marken, die sich dann negativ auf die Gewinne auswirken würden. Ein gutes Beispiel dazu ist das Unternehmen „Kraft Heinz„.
Alle drei Unternehmen verfügen über bekannte Marken im Portfolio und aufgrund ihrer Größe haben sie einen enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber derer Konkurrenten. Die Unternehmen können demnach ihre Produkte günstiger herstellen und verfügen zudem über ein hervorragendes Vertriebsnetzwerk. Durch die starken Marken, die bei vielen Konsumenten bekannt sind – können die Konzerne höhere Preise verlangen. Die Preissteigerungen in den letzten Jahren lagen deutlich über der durchschnittlichen Inflation. Durch all diese Punkte besitzen diese drei vorgestellten Giganten einen breiten wirtschaftlichen Burggraben. Derzeit habe ich alle drei Aktien in meinem Depot.
Die Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien als Idioten oder mehr Idioten als Aktien gibt. (André Kostolany)